Ein Blick hinter die Flasche
Hast Du Dich schon einmal gefragt, warum manche Weinflaschen einen Schraubverschluss und andere einen Korkverschluss haben? Oder warum bei Sekt immer ein Korkverschluss verwendet wird? In diesem Blogbeitrag erfährst Du, welche Verschlussarten es gibt, warum sie eingesetzt werden und was sie über den Wein aussagen können. Nach diesem Artikel wirst Du beim nächsten Weinkauf garantiert ein besseres Verständnis dafür haben, welche Rolle der Verschluss spielt!
1. Korkverschluss – Tradition und Atmung
Der Korkverschluss ist der Klassiker unter den Weinverschlüssen und wird besonders bei hochwertigen Weinen verwendet. Kork hat den Vorteil, dass er minimal Sauerstoff durchlässt, was für manche Weine, besonders Rotweine, vorteilhaft ist. Diese geringe Menge an Sauerstoff ermöglicht es dem Wein, über die Jahre hinweg zu reifen und komplexe Aromen zu entwickeln.
Wenn Du einen Wein mit Korkverschluss kaufst, handelt es sich meist um Weine, die länger gelagert werden können und durch die Sauerstoffzufuhr im Laufe der Zeit an Geschmack gewinnen. Allerdings gibt es auch Nachteile: Naturkork kann mit einem Pilz befallen sein, was den Wein „Korken“ lässt – der Geschmack wird muffig und ungenießbar. Diese Gefahr besteht allerdings nur bei einem geringen Prozentsatz der Flaschen.
2. Schraubverschluss – Moderne Effizienz
Der Schraubverschluss ist vor allem in den vergangenen Jahrzehnten immer beliebter geworden und hat seinen festen Platz in der Weinwelt. Er wird besonders bei Weißweinen oder Weinen, die jung getrunken werden sollen, verwendet. Der Vorteil eines Schraubverschlusses ist seine absolute Dichtigkeit: Kein Sauerstoff gelangt an den Wein, was ihn frisch und fruchtig hält.
Du solltest Dich nicht wundern, wenn selbst hochwertige Weine heute mit einem Schraubverschluss versehen sind. Viele Winzer setzen auf diese moderne Methode, da sie den Wein effektiv vor Oxidation schützt und Korkgeschmack komplett ausschließt. Schraubverschlüsse sind praktisch und perfekt für Weine, die nicht für eine lange Lagerung gedacht sind.
3. Warum haben Sekt und Champagner immer einen Korkverschluss?
Beim Sekt, Champagner oder anderen Schaumweinen kommt immer ein Korkverschluss zum Einsatz. Das hat einen sehr praktischen Grund: Der Korken ist in der Lage, dem hohen Druck in der Flasche standzuhalten. Sekt und Champagner entstehen durch eine zweite Gärung in der Flasche, bei der Kohlendioxid entsteht und sich ein Druck von bis zu 6 Bar aufbaut – etwa dreimal so viel wie in einem Autoreifen!
Ein Schraubverschluss wäre hier nicht geeignet, da er dem Druck nicht standhalten würde. Der Korkverschluss, der durch den Drahtkorb (die sogenannte "Agraffe") zusätzlich gesichert wird, sorgt dafür, dass der Inhalt der Flasche sicher verschlossen bleibt und bei Deinem nächsten feierlichen Anlass spritzig und prickelnd ist.
4. Kork oder Schraube – Was sagt der Verschluss über den Wein aus?
Es gibt keinen „besseren“ oder „schlechteren“ Verschluss. Beide Arten haben ihre Vor- und Nachteile und werden für unterschiedliche Weine verwendet. Schraubverschlüsse eignen sich hervorragend für junge, frische Weine, während Korkverschlüsse bei Weinen zum Einsatz kommen, die von einer gewissen Reifung profitieren sollen. Sekt und Champagner dagegen benötigen aufgrund des Drucks in der Flasche immer einen Korkverschluss.
Du solltest also beim nächsten Weinkauf weniger auf den Verschluss und mehr auf die Art des Weins achten. Willst Du einen frischen Wein, der jung getrunken werden soll? Dann ist ein Schraubverschluss oft eine gute Wahl. Möchtest Du einen Wein, der sich durch Lagerung weiterentwickelt? Dann greifst Du vermutlich eher zu einer Flasche mit Korkverschluss.
Fazit: Verschlusswahl mit Bedacht
Ob Schraubverschluss oder Kork – beide Verschlussarten haben ihre Berechtigung. Es kommt immer darauf an, was der Winzer mit seinem Wein beabsichtigt und wie er sich entwickelt. Beim Sekt hingegen gibt es keine Diskussion: Hier sorgt der Korkverschluss für die notwendige Sicherheit, damit der prickelnde Genuss auch im Glas landet.